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W. 1859 . 1.335 „ 771/9 „ „ 1860 443 „ • /2 »> » 05V2,, „ 04 ,, „ 1861 . 1.384 „ . • . VV^ .« ,y ^ • J> 99 Summe 16.724 fl. 09 kr. 6. W. Rechnet man zu dieser Summe den in obiger Zusammen- stellung nicht einbegriffenen Baufonds, welcher bis zur Zeit der Uebergabe der Bibliothek an den Landesausschuss auf 6031 fl. 20 kr. anwuchs, so erreichte die Gesammtsuname der in den Jahren 1851 — 61 aus Privatmitteln gesteuerten Gelder den stattlichen Betrag von 22.755 fl. 29 kr. 6. W. 11 — 3. Bildung des Blicherstandes. Die Bildung und Vermehrung des Blicherbestandes geschah auf doppeltem Wege: durch Kauf und durch Schenkungen. Die auf BticheranschafFungen und Buchbinderarbeiten ver- ausgabten Summen waren folgende:^ Im Jahre: 1851 1852 1853 1854 1855 1856 1857 1858 1859 1860 880 fl. — kr. C.-M. 1518 893 219 180 80 „ - 18 600 „ — 26 41 07 06 — 51 4390 fl. 11 kr. C-M. = 4609 fl. 69 kr. 6, W. 337 277 56 36 Summe 5224 fl. 61 kr. 6. W. Mit Zugrundelegung des allerdings unzuverlMssigen Inventars dieser Periode konnten hinsichtlich der Zahl der flir diese Summe gekauften Werke nachstehende Ziffern ermittelt werden : Im Jahre: 1851 . . . . 430 Bande 20 Hefte 1852 . . . 543 » 20 „ 1853 . . . , 485 99 162 „ 1854 . . . 105 )9 89 „ 1855 . . . . 47 » 99 1856 . . . 48 » 14 „ 1857 . . . 6 »> 11 „ FOrtrag 1664 Bande 316 Hefte 1 For die Jahre 1861—69 laut Jahresberichten, fQr 1860 laut Inventar 1860 Post 283 ff. (206 fl. 36 kr.) und LBA. Fasc. Ill Nr. 6, Beilage zum Bericht des Gustos Popowicz, ddo. 19. Mkrz 1867, in Angelegenheit der beabsichtigten Versicherung der Bibliothek (Bttcher 36 fl., Einband 36 fl.). — 12 — Uebertrag 1664 BSnde 316 Hefte 1858 . . . . 57 >> 45 99 1859 . . . . 139 » 55 )» I860 . . . . 77 99 — )> Summe 1937 Bande 416 Hefte. ^ Es kann also approximativ angenommen werden, dass in der Periode 1851—60 in runder Summe 2000 Bande kauflich erworben wurden, eine Ziffer, welche im Verhalthisse zu der fiir diesen Zweck verausgabten Summe von 5224 fl. sehr be- trSchtlich ist. Als leitende Grundsatze beim Ankaufe von Biich6rn galten nach § 13 der Statu ten: a) Dass die Anschaffungen systematisch, nach wohl tiber- dachtem Plane geschehen, um die Geldmittel nicht nutzlos zu zersplittern; ^J dass eben darum die Anschaffung von Specialwerken und Monographien in jedem Fache so lange unterbleibe, bis flir das Allgemeine eines jeden Faches genligend vorgesorgt ist; c) dass jedem einzelnen Fache eine Berlicksichtigung nur in jenem Masse zu Theil werde, in welchem seine grossere oder geringere Bedeutsamkeit ftir den Zweck der Bibliothek sich kundgibt; d) dass, so viel moglich, der Weg des Antiquarbuchhandels gewShlt werde. Die Anschaffungen wurden grosstentheils in Wien besorgt und haben in dieser Richtung Dr. Ficker seit seinem Abgange nach Wien und Eudoxius Freiherr von Hormuzaki eine an- erkennenswerthe Rtihrigkeit an den Tag gelegt. Besonders kost- spielige Werke konnten bei den beschrSnkten Mittel nicht an- geschafft werden. ErwShnenswerth sind jedoch nachstehende An- schaffungen Jener Periode: 1 Als Hefte wurden in der Landesbibliothek solche Schriften betrachtet, welche weniger als 100 Seiten batten; es fallen aber in diese Kategorie auch Theile successiv erscheinender Werke, welche sich nachtrftglich durch den Einband auf Bftnde reduciren. — 13 — Geschichte der europaischen Staaten von Heeren und Uckert (1851, 130 fl.), Gehler's Physikalisches Worterbuch (1851, 70 fl.^ gegenwartig allerdings veraltet), Oekonomische EncyklopSdie von Krianitz (1852, 129 Bande), Encyklopadie der Wissenschaften von Ersch und Gruber (1852, 150 Thaler), das Bonner Corpus scriptorum historiae Byzantinae (1853, 80 fl.). Encyclopedic m^thodique . . . par une soci6t6 de gens de lettres, Paris 1782 ff.^ complet (1853, 300 fl.), Ritter's Erdkunde, complet (1852); ferner die Opera coUecta deutscher Classiker und Philosophen^ sowie grundlegende Werke historischer Darstellungen. Da im Jahre 1861 an den Landesausschuss 5245 StUcke iibergeben wurden, so entfallen circa 3000 BSnde, also der iiber- wiegende Theil des Gesammteinlaufes auf Schenkungen. Bedeutende Schenkungen sind der Landesbibliothek wShrend der ganzei\ Zeit ihres Bestandes nicht zugekommen. Es ist keine grossere Bibliothek mit alten Bestanden derselben einverleibt wor- den. Die Schenkungen der Privaten hatten vielmehr den Charakter,, dass sich der Einzelne dessen entledigte, was ihn in seiner Privat- blichersammlung drlickte. Trotzdem ist der rege Eifer, welcher an den Tag gelegt wurde, nicht zu unterschatzen, da auch auf diesem Wege manche werthvoUe Bereicherung der Bibliothek erfolgte. Es ware zu weit flihrend, die Namen aller Derjenigen an- zuftihren, welche sich in dieser Richtung um die Landesbibliothek. verdient gemacht haben; doch verdienen wenigstens die bedeu- tenderen Schenkungen nicht unerwShnt zu bleiben. Als solche lassen sich an der Hand des Inventares folgende nachweisen: Im Jahre 1851 schenkten: Dr. Alois Alth gegen 150 Bande^ Theol. prof. Constantin Popowicz 63 BSnde, Archimandrit Philaret Bondewski gegen 60 Bande, Frau Ruxanda von Zotta 54 BMnde. Im Jahre 1852: Der Pfarrkaplan Dorozewski 58 Bande; der Strassencommissar Hibl 90 Hefte, H. Kamil 46 Bande, der da- malige Leseverein 36 Bande, Karl von Mikuli 93 Bande, Ritter von Przorad gegen 50 Bande. Im Jahre 1853: Constantin Ritter von Hormuzaki 204 Bande- rumanischer Werke. ^ 1 LAA. 1863 Nr. 4. — 14 — Im Jahre 1854 ff.: Anton Morgenbesser gegen 100 BSnde, Georg Ritter von Kostin 64 BSnde, Alexander Ritter von Kostin gegen 100 BSnde. Ausserdem verpflichtete sich Letzterer, die Cotta'sche Ausgabe deutscher Classiker aus eigenen Mitteln zu beschafifen. ^ Im Jahre 1856 ff.: Dr. Franz Herbich gegen 260 Bande medicinischen und naturwissenschaftlichen Inhaltes, Alexander Baron Mustazza gegen 50 BSnde. Im Jahre 1860: Tetzloff gegen 130 BSnde, Kostin (Vorname?) gegen 50 BSnde, E. A. Neubauer gegen 150 BSnde, Leo von Isseczeskul 60 BSnde. Ausserdem kehren die Namen Otto Freiherr von Petrino, Alexander und Eudoxius von Hormuzaki fast alljShrlich in der Liste der Geschenkgeber wieder. Bemerkenswerth ist der Antheil, welchen die BuchhSndler- welt an der Grlindung der Landesbibliothek genommen hat. So stellte der BuchhSndler W. Braumliller in Wien im Jahre 1851 seinen Verlag zur freien Auswahl der daraus gewlinschten Werke zur Verfligung. Das Comity wShlte 32 BSnde, zu welchen noch in den folgenden Jahren einige BSnde hinzukamen. Der Czerno- witzer BuchhSndler E. Winiarz schenkte im Jahre 1852 64 BSnde, die Lemberger BuchhSndler Karl Wild, Johann Milikowski, Franz Filler, Kajetan JabloAski liber 100 BSnde. An die Letzteren schlossen sich einige Gelehrte und Literaten Lembergs an, so der UniversitSts- professor Jacob Gl^owacki mit 30 ruthenischen Schriften, Hippolyt Stupnicki, Johann Deszkiewicz und der Buchdrucker Peter Piller. Im Jahre 1853 ist eine bedeutende Agitation zu Gunsten der Landesbibliothek in gewissen Kreisen Wiens bemerkbar, welche wohl mit der in diesem Jahre erfolgten Uebersiedlung der Professoren Dr. Ficker und Dr. Kolbe aus Czernowitz nach Wien zusammenhSngen dlirfte oder auch ganz den Be- mlihungen des dort weilenden Eudoxius von Hormuzaki zuzu- schreiben ist, welcher die Zusendung der Blicher, ^die mitunter von bedeutenden literarischen NotabilitSten herrlihren", besorgte. ^ ^ Sitzungsprotokoll vom 16. Mdrz 1856 LA A. ' Aus einem Briefe desselben LA A. 1853, Z. 21. — 15 — Abgesehen von Dr. Adolf Ficker, welcher in verschiedenen Jahren gegen 200 Bande schenkte, liefen im Jahre 1853 von nachstehenden in Wien lebenden Personen gegen 300 Bande eUn : ^ Hofagent Johann von Dobran, Prof. Miklosich, Archivar Friedrich Firnhaber, Prof. A. Kunzek, Rosthorn, Archivar Kalten- beck, Prof. Leopold Neumann, Prof. Dr. Romeo Seligmann, Staatsarchivsbeamter Rosenauer, Dr. Piwitzer, Rosthorn jun., Staatsarchivsbeamter F. Fidler, MinisterialsecretSr C. Fidler, Stephanaki Wernaw, A. Papiu Ilarianu, Ranzoni jun., Ministerial- concipist Jos. Feil, Bibliothekscustos Th. Karajan, Director des Miinz- und Antikencabinets Josef Arneth, Meyer von Grafenegg, Regierungsrath von Chmel, Wildner von Maithstein, Peter von Mocsony, Dr. Vincenz Manz von Mariensee. Der Ministerialrath im Unterrichtsministerium Steinhauser schenkte im Jahre 1856 183 BSnde, wobei Eudoxius von Hor- muzaki wieder vermittelte. 2 Ausserdem kehren noch die Namen F. Fidler, Wildner von Maithstein, Miklosich, Mocsony, Kalten- beck in den folgenden Jahren wieder und tauchen einzelne Namen neu auf. Ueber Ansuchen des Comit6s sicherte die kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien mit Schreiben vom 31. October 1853^ die Zusendung ihrer Publicationen bereitwilligst zu. Seit 1860 finden wir das k. k. Polizeiministerium alljahrlich auf der Liste der Geschenkgeber. ^ Auch die Bukowinaer Landes- regierung iiberliess im Jahre 1860 68 Bande. Ein Ansuchen des Comit6s ddo. 7. April 1854 um Abgabe von Doubletten der k. k. Bibliotheken wurde unter Hinweis auf die Normen der fOr dieselben bestehenden Bibliotheksinstruction abschlSgig beschieden. ^ ^ Das Verzeichniss Hegt obigem Briefe bei. 2 LAA. 1866 Nr. 29. 3 Das. 1853 und 1856. * In der Sitzung vom 5. December 1854 hat das Comitd beschlossen, „sich an die oberste Polizeibehfirde, welche Ober 20.000 Werke verschiedener Art zu vertheilen habe, wegen Eriangung einer Partie zu wenden". LAA. 5 Unterrichts-Ministerialerlass ddo. 22. Juli 1854, LAA. 1864 Nr. 34. — 16 — Auch die Frage liber die Berechtigung der Landesbibliothek zur Abnahme von Pflichtexemplaren, welche im Jahre 1852 von dem die Interessen der Landesbibliothek unermlidet fordernden Landeschef Henniger angeregt wurde, fiihrte zu keinem positiven Resultate. ^ Neben der Bibliothek wurde schon in dieser Periode in Folge einiger Schenkungen der Grund zu einem „Museum" gelegt. Dieses bestand in der folgenden Periode der Landesausschuss- verwaltung aus einer naturhistorischen, archSologischen und numismatischen Sammlung und wurde sowohl raumlich als auch administrativ von der Bibliothek gesondert gehalten. Im Jahre 1877 wurde es in Folge Landtagsbeschlusses vom 20. April der Universitat Uberlassen und befinden sich einzelne Theile desselben unter Verwaltung der betreffenden Fachprofessoren. Die Miinz- sammlung bestand im Momente der Uebergabe aus 3233 Stlicken. 4. Verwaltung, Organisation, Beniitzung* Das Verwaltungscomite bestand nach § 5 der Statuten aus elf Mitghedern, von welchen zwei die Stadt Czernowitz, fiinf das librige Land reprasentirten und vier aus dem Gremium der beiden damals bestehenden Czernowitzer Lehrkorper, des Gym- nasiums und der theologischen Lehranstalt genommen wurden. Bemerkenswerth ist die Bestimmung des § 6 der Statuten, welcher lautet: „Sobald eine juridische Lehranstalt in Czerno- witz ins Leben tritt, nimmt das bestehende Comit6 eine neuer- liche Wahl der vier zu ihm gehorigen Professoren mit Bertick- sichtigung aller drei sodann bestehenden Lehrkorper vor." ^ Das Comite wShlte aus seiner eigenen Mitte einen Vor- sitzenden und dessen Stellvertreter, sowie zwei Geschaftsfuhrer f(ir den okonomischen und den literarischen Theil seiner Auf- gabe. — Mitglieder des Comit^s waren: * Erlass des Ministeriums fOr Cultus und Unterricht vom 2. Dec. 1852 in den LAA. 1852. 2 Auch in dem am Eingange citirten Aufrufe des Baron Henniger heisst es: „Erst die jOngste Vergangenheit . . . hat die Verbindung eines juridischen Studiums mit dem bereits bestehenden theologischen in Aussicht gestellt." — 17 — Johann Freiherr von Mustazza (f 23. August 1852, erster Vorsitzender) ; der prov. Landeschef Adalbert Freiherr von Hen- niger (Stellvertreter des Vorsitzenden, dann Vorsitzender, in den Jahren 1851 — 53); Landesrath, dann Hofrath Jacob von Mikuli (seit 1852 Stellvertreter des Vorsitzenden, 1855 — 61 Vorsitzender); Alexander yon Kostin (1851 — 54 okonomischer GeschMftsftihrer^ 1855 — 61 Stellvertreter des Vorsitzenden); Gymnasialprofessor Dr. Adolf Ficker (1851 — 53 literarischer Geschaftsfuhrer) ; Med. Dr. Christoph von Petrowicz (1851 bis f 1860); Eudoxius von Hormuzaki (1851 — 61); der gegenwartige Universitatsprof. in Krakau Dr. Alois Alth (1851—55); Gymnasialprof. Dr. Poschl (1851—52); Theol. prof. Constantin Popowicz (1851-^57); Gymnasialprof. Josef Kolbe (1851 — 53); Johann Freiherr von Mustazza jun. (1852 — 61); Alexander von Hormuzaki (1852—61); Gymnasialprof. Jacob Worobkiewicz (1852 bis f 1857); Gym- nasialdirector Dr. Anton Kahlert (1853 — 60); Gymnasialprof. Wenzel Resl (1853—57); der pensionirte Regimentsarzt und bekannte Naturforscher Dr. Franz Herbich (1855 — 57); Gym- nasialprof. Aaron Pumnul (1857—61); Gymnasialprof. Ernst Rudolf Neubauer (1858—61 literarischer Secretar); Landes- gerichtsrath Leo Rackwicz (1858—61); Theol. prof. Johann Kalinczuk (1858—61); Theol. prof. Basil Mitrofanowicz (1858 bis 1869); Titus von Alth (1858—59); Otto Freiherr von Petrino (1860—61); Gymnasialprof. Heinrich von Lewinski (1860 — 61). ^ Nach § 14 der Statuten vertraut das Comite die Beauf- sichtigung der Blichersammlung „unter sorgfaltiger Katalogi- sirung" derselben einem seiner Mitglieder an. Es ist gewiss, dass Dr. Adolf Ficker, dieser auch sonst so verdiente Forderer des Institutes, als erster literarischer Secretar auch die erste Organi- sation der Bibliothek entworfen hat. Wenigstens finden wir in dem von Dr. Ficker eigenhandig geschriebenen Inventare schon amSchlusse des ersten Verwaltungsjahres 1851 eine Classificirung der Bacher nach vierzehnWissenschaftsclassen, wie dieselbe auch in dem weiteren Verlaufe der Organisation der Bibliothek in den Hauptprincipien bestehen blieb. 1 Zusammengestellt nach den Jahresberichten und erganzt aus den Sitzungsprotokollen in den LAA. — 18 - Die Verdienste des ersten Organisators der Bibliothek wiir- digte das Comit6 dadurch, dass es in der Sitzung vom 16. Marz 1856 beschlossen hat, „das vorhandene Portrat Dr. Adolf Picker's, der das grosste Verdienst um die Begrtindung und Zusamraen- stellung der Bukowinaer Landesbibliothek sich erworben hat, zur fortdauernden bleibenden Erinnerung in dem Bibliothekslocale aufzuhangen''. ^ Neben Dr. Picker hat Prof. Kolbe einen sehr regen Antheil an den Katalogarbeiten genomnien, wovon die vielen, von dessen Hand stammenden, zierlichen Katalogzettel des noch vorhandenen Nominal- Pachkataloges zeugen. Nach dem Abgange Picker's flihrte er kurze Zeit bis zu seiner Berufung nach Wien (25. Juli 1853) das „Bibliothekariat", in welchem Amte demselben die Professoren Worobkiewicz, 2 Resl, Neubauer nacheinander folgten. Auch die Verdienste Dr. Alth's werden in einem an denselben gerichteten Anerkennungsschreiben des Comit^s vom 24. December 1855 gerlihmt. Piir den rumanischen Theil der Bibliothek waren bis 1857 Prof. Worobkiewicz und nach dessen Abgange Prof. Aaron Pumnul thatig. Die Aufstellung der Blicher war alphabetisch innerhalb der einzelnen Pacher. Dieser Aufstellung entsprach ein alphabetischer Nominal-Pachkatalog in Zettelform, welcher im Jahre 1864 durch einen neuen gleichartigen Katalog ersetzt wurde und gegenwartig sich in dem Archive der k. k. UniversitStsbibliothek befindet. Ein Realkatalog, von welchem der Jahresbericht von 1857 Er- wahnung macht, ist nicht vorhanden. Pur die Beniitzung der Bucher im Locale, sowie fiir die Entlehnung derselben wurde schon im Griindungsjahre 1851 eine eigene Leseordnung abgefasst. * LA A. 1856. — Dieses Portrat, sowie jenfis eines anderen Fdrderers des Institutes, des Clavierviriuosen Karl v. Mikuli, befindet sich gegenwartig tn der k. k. Universitatsbibliothek. Leider steht die kOnstlerische AusfOhrung dieser Bilder weit hinter den Verdiensten zurOck, welche sich beide Manner um das Zustandekommen des Institutes erworben haben. 2 Sitzungsprotokoll vom 31. Juli 1853, LAA. 1865, Nr. 141. — 19 — Ein Auszug aus derselben, enthaltend die Bestimmungen beziiglich des Entlehnens der Blicher flir den hSuslichen Gebrauch, ist dem Jahresberichte fiir 1852 beigedruckt. Das Lesen im Bibliothekslocale fand zweimal wochentlich, Mittwoch und Samstag, von 3 bis 6 Uhr Nachmittags statt. Die Beaufsichtigung fUhrten die Comit^mitgliederj in der ersten Zeit die Professoren Picker und Kolbe. Der erste Lesetag war der 10. November 1852. ^ An diesem und den neun folgenden Lesetagen dieses Jahres wurden im Bibliothekslocale 471 Bande verabfolgt. Ueber die Bentitzung der Bibliothek in der Periode 1853 bis 1860 liegen keine erschopfenden statistischen Daten vor. Lese- und Ausleihjournale sind aus jener Zeit nicht vorhanden. Aus den gedruckten Jahresberichten sind nachstehende Daten zu entnehmen, worin die Entlehnungen nach Hause und die Beniitzungen im Lesezimmer zusammengefasst sind: (davon 679 entlehnt) n Jahre: , 1853 . . . 1185 BSnde 1854 . , 1400 „ 1855 . iiber 1000 „ 1856 . . , , 1172 „ 1857 . 1 . . 794 „ 1858 . , 814 „ 1859 . . • 712 „ 1860 . , , , 645 „ (bis 15. November). Nach § 14 der Statuten soUte die Bibliothek ,,im k. k. Gym- nasialgebaude, jedoch in eigenen SchrSnken, ohne Vermischung mit den Btichersammlungen des Gymnasiums und der theologi- schen Lehranslalt" untergebracht werden. Die factische Aufstellung geschah aber in einem im Jahre 1852 von dem Landeschef Baron Henniger eingerSumten Locale „im Gebaude der k. k. Statthalterei". ^ 1 SitzungsprotokoU vom 21. November 1862, LA A. 2 Das. 29. Februar 1852. 2* — 20 - Itn Jahre 1853 wurde der Bibliothek liber Veranlassung des LandesprSsidenten Franz Schmlick ein geeignetes Local „im ehe- maligen Kreisamtsgebaude" angewiesen. ^ Auch dieses musste bald gerSumt werden und tibersiedelte die Bibliothek am 15. Juli 1854 in ein gemiethetes Local in der Atlass'schen Realitat (gegenwartig Herrengasse Nr. 13). Eine neuerliche Uebersiedlung findet im Jahre 1859 statt, und zwar in die Dylewski'sche RealitSt (gegenwSrtig Herrengasse Nr. 24)^ wo die Bibliothek bis zum 1. Mai 1875 verblieb. Zweites Capitel. Die Bukowinaer Landesbibliothek unter Verwaltung des Landesausschusses. 1861-1875. 1. Gebahrung mit dem Fonds. Als im Jahre 1861 auf Grund der Bestimmungen der neuen Reichsverfassung der Bukowinaer Landesausschuss sich constituirte, trat der im § 2 der Statuten des Landesbibliotheken-Vereines vorhergesehene Fall ein und die Landesbibliothek iiberging in die Verwaltung des Landesausschusses. Dieses Ereigniss war flir die Geschichte der Bibliothek epochemachend. Erst Jetzt konnte der Bestand derselben als ge- sichert betrachtet werden, indem einerseits die Bedeckung der zur Erhaltung der Anstalt erforderlichen Auslagen, deren Hohe die Zinsen des baar vorhandenen Vermogens weit libersteigen musste, gesichert, andererseits eine regelrechte Verwaltung der Bibliothek durch fachmUnnische Beamte zu gewartigen war. Nachdem der Landtag in seiner ersten Session vom 6. bis. 22. April 1861 2 den Landesausschuss beauftragt hatte, die Landes- 1 Jahresbericht fOr 1853, S. 6. ^ Protokoll Ober die vierte Sitzung des Bukowinaer Landtages, abge- halten am 16. April 1861: ,,Antrage wegen Uebergabe der der Verwaltung. des Landesausschusses zustehenden Fonds und Anstalten". Stenographische. Aufnahmen Ober die Debatten dieser Session sind nicht vorhanden. — 21 — bibliothek in eigene Verwaltung zu Ubernehmen, erfolgte die Uebernahme am 3. Juli 1861 und bestand das Landesbibliotheks- vermogen in Nachstehendem: ^ 1. In dem durch Scarlat und Constantin Wernaw geschenkten Baugrunde Nr. top. 451 im SchMtzungswerthe von 1732 fl. 50 kr.; 2. in Obligationen im Gesammtwerthe von 10.149 fl. 30 kr., wovon 6031 fl. 20 kr. auf den Baufonds und 4118 fl. 10 kr. auf den Biicherfonds entfielen, fSlligen Zinsen und Coupons im Betrage von 216 fl. 51 kr. und Forderungen im Betrage von 4623 fl. 5 kr. Diese Forderungen rlihrten theils aus nicht eingezahlten )3hr- lichen SubscriptionsbeitrSgen, theils aus unverrechneten Vor- schtissen, theils aus den im Jahre 1858 flir den Baufonds ge- machten Widmungsurkunden in dem zur Zeit der Uebernahme noch aushaftenden Gesammtbetrage von 2047 fl. 52 kr. 6. W.; 3. in BQchern, laut Inventars 4980 BSnde und 1876 Hefte, im beilSufigen Werthe von 7000 fl.; 4. in Einrichtungsstlicken, Gemalden und Karten im Werthe von 954 fl. 40 kr.; 5. in Musealobjecten im Werthe von 402 fl. Zusammen 25.077 fl. 76 kr.2 Als der Landesausschuss in der Sitzung vom 10. December 1861 den Act der Uebernahme bestMtigte, fasste er gleichzeitig den Beschluss, die entsprechenden Ermahnungen ergehen zu lassen, um die unter 2. angeflihrten Forderungen einzubringen.^ Von den JahresbeitrMgen liefen jedoch bis Ende 1864 nur 167 fl. ein. Der Rest von circa 2000 fl. musste als uneinbring- lich in Abrechnung gebracht werden.* Von den flir den Bau- 1 Stenographische Protokolle des Bukowinaer Landtages 1864, S. 203 ff., vgl. die Landes- und Amtszeitung „Bukowina", herausgeg. von E. R. Neu- bauer, I. 1862, Nr. 102. — Die Stenographischen Protokolle citiren wir von nun an mit St. Pr. 2 Laut St. Pr. 1875, Anh. XII, S. 3, betrug das BibliotheksvermCgen ^am 3. Juli 1861" 24.873 fl. 28 kr. Die Differenz in den Angaben ist nicht zu rectificiren, da das Original des Uebernahmsactes in den Acten des Landes- ausschusses unauffindbar ist. 3 „Bukowina" Nr. 102. * St. Pr. 1864, S. 204 (279 fl. 30 kr.) und 1866, S. 75 ff. (1624 fl. 30 kr.). — 22 — fonds gemachten Widmungen sind bis Ende 1864 1045 fl. ein- gegangen. 1 Ein kleiner Nachtrag wird noch in den folgenden Jahren nachgekommen, 850 fl. dlirften uneinbringlich gewesen sein. 2 Dagegen wurde der Bibliotheksfonds in den vier ersten Jahren dieser Verwaltungsperiode noch durch neue Schenkungen und Widmungen vermehrt. So hat die am 13. MSrz 1862 zu Rogo- i;estie verstorbene Gutsbesitzerstochter FrSulein Aglae von Buchen- thal die BiWiothek mit einem Legate von 3000 fl. in ihrer letzt^yilligen Anordnung bedacht.^ Ferner schenkte die Gemeinde Muschenitza im Jahre 1863, vielleicht in Folge einer frQher ein- gegangenen Verpflichtung, eine Staatsschuldverschreibung von 100 fl.4 Ausser diesen Schenkungen liefen an freiwilligen BeitrMgen fQr die Bibliothek bis Ende 1863 297 fl.,^ darunter von Chri- stoph Jakubowicz im Jahre 1862 160 fl. ein.^ Dadurch, sowie auch durch den Umstand, dass die Zinsen des Capitals nicht ganz verausgabt wurden, ist dieser Fonds schon in den ersten Jahren der neuen Verwaltung zu einer betrachtlichen Hohe angewachsen, doch hat er durch nachstehende Complicationen seinen Charakter als Bibliotheksfonds allmahlich abgestreift. Der Bukowinaer Landtag hatte nSmlich in der Sitzung vom 16. MSrz 1863 den Bau eines Bibliotheksgebaudes beschlossen. Dieses GebMude soUte jedoch solche Dimensionen haben, dass in demselben auch der Landtag und eventuell auch der Kanzlei- apparat desselben untergebracht werden konnte. Demzufolge war auch flir das zu errichtende Gebaude eventuell der Name Landtags- und Bibliotheksgebaude in Aussicht genommen. Zu dem Baue sollte das bewegliche und unbewegliche Bibliotheks- 1 Daselbst. 2 Sieben Schenkungsurkunden im Gesammiwerthe von 860 fl. erliegen noch in dem Urkundendepct dcs Landesausschusses. 3 Bericht des Bukow. Landesausschusses Qber dessen Gesammtthatigkeit seit 1. Februar 1863, S. 3 (beigeb. d. St. Pr. 1864). * St. Pr. 1865, S. 75 ff. 5 St. Pr. 1864, S. 206. 6 LA A. 1862, Nr. 5. — 23 — vermSgen verwendet und auserdem noch ein in Annuitaten rQckzahlbares Darlehen aufgenommen werden. ^ Da jedoch der von Scarlat und Constantin Wernaw ge- schenkte Grund fiir einen solchen Bau nicht gross genug war, so fasste man den Plan, denselben mit Einwilligung des Schenkers gegen einen anderen umzutauschen. Dies geschah auch im Laufe des Jahres 1863 und wurde der Grund Nr. lop. 566 (gegenwartig Bischof Hackmanngasse Nr. 11) gegen Aufzahlung von 2800 fl. erworben.2 Auch dieser Grund erwies sich als unzweckmassig, daher wurde mit Kaufvertrag vom 9. April 1864 ein anderer (Nr, top. 569 und 570 und ein Theil 562, gegenwartig griechisch-orientalische Oberrealschule) um den Betrag von 6000 fl. gekauft.^ Da der Bau auf diesem Grunde ebensowenig durchflihrbar war und die Verhandlungen wegen Abtretung einer der Commune gehSrigen Parcelle am Kathedralplatze (gegenwartig Franz Josefs-Park) gescheitert waren,^ trat die Idee hervor, den Bauplan ganz aufzugeben und die der Angelika Freiin von Mustazza gehorige Realitat Nr. top. 100, in welcher dermalen die erz- bischofliche Residenz und das gr.-or. Consistorium untergebracht waren, um den Preis von 55.000 fl. anzukaufen, dagegen die zwei dem Bibliotheksfonds gehorigen GrQnde zu yeraussern. Der Landtag genehmigte in der Sitzung vom 27. December 1866 den Kauf,^ welcher im Jahre 1867 perfect wurde. ^ Die Realitat wurde mit ihrem Werthe von 55.000 fl. zu dem Bibliotheksfonds geschlagen und fQhrt seitdem dieser Fonds, welcher in Folge der geschilderten Finanzoperationen mit Ende » St. Pr. 1863, S. 348 ff., vgl. das. S. 119 u. 368. 2 Das. 1864, S. 14. 3 Das. S. 358. Die IdentitSt der betreffenden Numm. lopp. mit der heu- tigen Numerirung der GrQnde wurde mittels der Repertonen der h. o. Land- tafel hergestellt. * St. Pr. 1865, S. 211, vgl. Bericht des Bukow. Landesausschusses Ober dessen Gesammtthatigkeit seit 1. Marz 1864, S. 17, beigeb. den St. Pr. 1866* 5 St. Pr. 1866, S. 168, vgl. S. 29. 6 Das. 1869, S. 135, vgl. das Praliminarfe f. 1868, St. Pr. 1868, S. 112, wo bereits die erste Annuitatsrate eingestellt ist. — 24 — des Jahres 1871 bis zur Hohe von 85.663 fl. 50 kr. angewachsen war, den Titel „Landhaus- und Bibliotheksbaufonds.'^ ^ Der Landtag und der Landesausschuss iibersiedelten in das angekaufte GebMude am 1. Mai 1874,2 jje Bibliothek jedoch erst am 1. Mai 1875, nachdem der mit einem Kostenaufwande von circa 13.000 fl. hergestellte Zubau beider FlQgel vollendet worden war.^ Schon seit 1862 batten „Bibliothek und Museum" in dem Landes- (nicht Bibliotheks-) Fonds ihr eigenes Praliminare. Nur in den ersten vier Jahren 1862 — 65 wurden neben dem im Praliminare ausgeworfenen Fonds auch noch die Zinsen des Bibliotheksvermogens zur Bestreitung gewisser Bibliotheks- auslagen (Blicheranschaffungen, Einrichtungsstiicke, Katalogi- sirungen u. dgl.) in Anspruch genommen.^ Seitdem jedoch der „Bibliotheksfonds" sich in den „Landhaus- und Bibliotheksbaufonds" verwandelte, horte die Inanspruchnahme desselben flir currente Bibliotheksbedlirfnisse auf und wurden nur solche Auslagen daraus bestritten, welche die Baufrage, beziehungsweise die Gebaudeerhaltung berlihrten. Das Praliminare flir ,, Bibliothek und Museen'' war in den einzelnen Jahren folgendes: 1862 5 1720 fl. — kr. 1863 2600 1864 (Umonatl. Periode) 3050 „ 1865 2510 „ — „ 1866 2662 „ — „ (ein standiger Diurnist) 1867 2662 „ — „ dto. 1 .Vgl. Anh. V, St. Pr. 1872, S. XIV. 2 St. Pr. 1873, Anh. I, S. 3, und 1874, Anh. X, S. 3. 3 Das. und 1876, Anh. I, S. 24. * Bis Ende 1863 wurden aus diessm Fonds 1439 fl. 62 kr. verausgabt, St. Pr. 1864, S. 206; — im Jahre 1864 1C09 fl. 80 kr., das. 1866, S. 76 ff.; im Jahre 1866 ein Diurnum mit 360 fl., sonst keine Bibliotheksauslagen, das. 1866, S. 123. 5 St. Pr. 1863, S. 332 ; 1864, S. 6 u. 163; 1866, S. 70; 1866, S. 29; 1868, S. 114 u. 119; 1869, S. 167; 1871, S. 213 u. 220; 1872, Beilage 2 zur Sitzung vom 7. Nov.; 1873, Anh. VI; 1874, Anh. VI. — 25 — 1868 2725 fl. — kr. (ein stMndiger Diurnist) 1869 , 2692 „ 50 „ dto. 1870 2892 „ 50 „ (excl. des in derselben Session systemisirt. Scriptorpostens) 1871 3801 „ 94 „ (GehalterhShungen) 1872 4575 „ — „ (abermal.Gehalterhohungen) 1873 4575 „ - „ 1874 4575 „ — „ 1875 4025 „ — „ (Wegfall des Miethzinses). Von diesen Summen waren flir das Museum in den Jahren 1863—72 jahrlich 200 fl., in den Jahren 1873—75 jahrlich 100 fl. ausgeworfen, der Rest gehorte ausschlieslich in den Bibliotheks-Etat. F(ir den Ankauf von Blichern und Einrichtungsstlicken waren in den Jahren 1863, 1865, 1870—75 jahrlich 1200 fl. in dem Jahre 1864 (14monatliche Periode) 1400 fl., in den Jahren 1866 — 69 jahrlich 1000 fl., somit in der ganzen Periode 1863—75 15.000 fl. ausgeworfen. Auserdem wurden im Jahre 1862 flir BQcheranschaffungen 608 fl. 22 kr. ausgegeben^ und in den Jahren 1862 bis 1864 neben dem Landesfonds auch noch der Bibliotheksfonds mit einer fur diesen Zweck verausgabten Summe von 1099 fl. 65 kr. in Anspruch genommen.2 Da die Ersparnisse im PrSliminare, wenn sie stattfanden, hauptsMchlich der Rubrik fUr Blicheranschaffungen, als der einzigen, in welcher Einschrankungen moglich waren, zur Last fielen, aus dieser Rubrik auch hie und da BQcherschranke an- geschafft wurden, so konnen wir annehmen, dass in der ganzen Periode der Verwaltung der Landesbibliothek durch den Landes- ausschuss in runder Summe 15.000 fl. fQr Blicheranschaffungen und Einbande verausgabt wurden.^ 1 St. Pr. 1861, S. 23. 2 St. Pr. 1864, S. 203, und 1866, S. 76. 3 Ganz voUstSndige Daten der factischen Ausgaben sind nicht nachweis- bar. Eine Summirung, die wir nach den in den St. Pr. gedruckten Rechnungs- abschlOssen des Landesausschusses und, wo uns dieselben im Stiche liessen, — 26 — 2. Blicherbestand. Bei der Uebernahme der Bibliothek durch den Landes- ausschuss war in dem vorgefundenen Inventar der Blicherbestand mit 4980 BSnden und 1876 Heften beziffert. Bei der commissionellen Scontrirung reducirte sich obige Ziffer auf 4740 BSnde 505 Hefte. Die Differenz beruhte theils auf der unvermeidlichen Incorrectheit bei der blossen Zahlung nach dem Inventar, theils auf einem Abgange von 251 Banden und 272 Heften aus der Periode der Comit^verwaltung. ^ Durch ZusammenzShlung der BSnde und Hefte (Schriften von weniger als 100 Seiten) erhalt man als factischen Total- bestand am Beginne der Landesausschussverwaitung 5245 Volu- mina. Nach der nach Vereinigung der Landesbibliothek mit der k. k. Universitatsbibliothek im Janner 1876 vorgenommenen Zahlung war der Totalbestand derselben am Schlusse der Landes- ausschussverwaitung 15.544 Volumina. Es hat sich somit der Blicherstand der Landesbibliothek in der ganzen Periode 1861 — 75 um 10.299 Stlicke vermehrt. Davon wurden angekauft: 18612 .... 234 BSnde 81 Hefte 1862 .... 240 „ 27 „ 1863 .... 295 „ 70 „ 1864 .... 561 „ 74 „ Furtrag 1330 Bande 252 Hefte nach den in den LA A. vorgefundenen Cassa-Anweisungen versucht haben, gibt for die Periode 1862 — 76 eine Gesammtsumme von 11.956 fl. 24 kr. for BCicherankaufe und 2041 fl. 22 kr. fOr Buchbinderarbeiten, zusamnr.en 13.997 fl. 46kr. Da die Praliminarien fOr 1863—76 (15.000 fl.), die factischen Auslagen vom Jahre 1862 (608 fl. 22 kr.) und die Ausgaben aus dem Biblio- theksfonds 1863—64 (1099 fl. 65 kr) eine Gesammtsumme yon 16.707 fl. 87 kr. geben, so wQrden auf EinrichtungsstCickc und Ersparnisse 2710 fl. 41 kr. ent- fallen. Diese Summe scheint jedoch zu gross zu sein, daher anzunehmen ist, dass in den LAA. einzelne Cassa-Anweisungen fehlen. 1 Gesammtbericht fOr 1861 — 1. August 1866, LBA. 2 Bei (Jen mit einem Sterne bezeichneten Jahren sind die betrefFenden Daten den Jahresberichten entnommen (LBA.), die Qbrigen Ziflfern mussten durch Zahlung nach dem Inventare eruirt werden — 27 -^ Uebertrag 1330 Bande 252 Hefte 1865 239 jj 25 1866 421 » 54 1867 301 » 9 1868* 69 >> 10 1869* 235 » 108 1870* 49 >t 33 1871 182 )> 51 1872* 702 » 146 1873* , 133 99 40 1874* 133 » 21 1875 31 » 29 Zusammen 3825 Bande 778 Hefte Da von den Heften eine gewisse Partie durch den Einband sich auf Bande reducirt, so kann approximativ angenommen werden, dass in der funfzehnjShrigen Periode 1861 — 75 4500 StUcke durch Kauf erworben wurden, welche Berechnung mit der laut vorangehenden Absatzes verausgabten Totalsumme von circa 15.000 fl. iibereinstimmt. Es entfallt also auch in dieser Periode der Qberwiegende Theil des Blichereinlaufes (nahezu 6000 Volumina) auf Blicher- schenkungen. Die zwei bedeutendsten Schenkungen, welche der Landes- bibliothek liberhaupt zukamen, waren jene aus dem Nachlasse des gewesenen Landeshauptmannes der Bukowina, des auch als Ge- schichtsforscher bekannten Eudoxius Freiherrn von Hormuzaki^ und jene aus dem Nachlasse des Freiherrn Alexander von Mustazza. Beide Schenkungen liefen erst gegen Ende des Bestandes der Bibliothek ein, und zwar die erstere am Schlusse des Jahres 1874, die zweite im Laufe des Jahres 1875. Die Hormuzaki'sche Schenkung (1226 Volumina) war reich an historischen Werken, besonders mit Bezug auf die Geschichte der Moldau und Walachei, die Mustazza'sche (594 Volumina) reich an Werken botanischen und mineralogischen Inhaltes. Numerisch bedeutender als diese zwei Schenkungen waren die alljahrlich wiederkehrenden Schenkungen der Bibliothek des — 28 — k. k, Polizeiministeriums (auch Bibliothek des Ministeriums fiir Landesvertheidigung und ofFentliche Sicherheit), bestehend aus ausgeschiedenen Pflichtexemplaren, welche dieser Bibliothek aus der ganzen Monarchic zukamen. Auf diesem Wege erhielt die Bibliothek in einer sechzehnjShrigen Periode (1860 — 75) gegen 2000 Volumina. Ausserdem schickten die k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien und die k. k. Direction fiir administrative Statistik (spater statistische Centralcommission) ihre periodischen Publi- cationen alljahrig zu. Das k. k. Finanzministerium liberliess im Jahre 1861 SOBande, die k. k. Schulbiicher-Verlagsdirection 1870 22 BUnde, das Czerno- witzer Pblizeicommissariat im Jahre 1866 190 Stiick Czernowitzer Drucke, zum grossen Theil Hebraica aus den Jahren 1850 — 66. Der Landesausschuss von Bohmen liberliess die Quelienpubli- cation Archiv cesky und das Geschichtswerk von Palacky. In Folge einer von dem Landesausschusse an sSmmtliche 5sterreichische Universitaten gerichteten Bitte ddo, 30. August 1863 um Schenkung solcher Werke, welche Universitatsprofes- soren zu Vertassern haben, ^ liefen von den akademischen Senaten der Universitaten Wien, Prag, Krakau, Graz und Pest gegen 200 Stlicke ein, worunter 35 Stticke von der UniversitMt Krakau, 25 Stiicke von Graz, 130 Stiicke aus Pest. Von Schenkungen der Privaten sind zu erwahnen: im Jahre 1861 vom Landesausschussmitgliede Jacob Ritter von Simono- wicz gegen 500 Volumina deutscher und auslandischer Classiker; von dem Hofrathe Dr. Karl Hillbricht in den Jahren 1861 und 1871 iiber 100 Bande; von dem Postofficial Nitecki im Jahre 1862 33 Bande; von dem Buchbinder Karl Wohlfeil in den Jahren 1864 — 73 gegen 150 Stiicke, darunter ein Schramblischer Atlas und eine Broschlirensammlung aus dem Jahre 1848; von dem Archimandriten Theophil Bendella, welcher auch in der Periode der Comit^verwaltung einige Werke schenkte, im Jahre 1864 89 Stiicke; von dem pens. Bezirksvorsteher Anton Knisch ^ LAA. 1865, Nr. 844, vgl. Bericht des Landesausschusses Gber dessen Gesammtthatigkeit seit 1. Februar 1863, S. 4 (St. Pr. 1864). — 29 — in den Jahren 1864 und 1866 circa 150BMnde; aus dem Nach- lasse von Jacob von Petrowicz im Jahre 1870 67 Werke in 28 Banden und 116 Heften; aus dem Nachlasse von Alois Oderski im Jahre 1873 81 Stiicke; von Demeter Ritter von Popowricz in den Jahren 1867, 1872 ff. 60 Bande (darunter eine Serie der Zeitschrift Globus); von Dr. Alexander Zotta in 3. Verwaltung, Organisation, Benlitzung. Der Landtag systemisirte in den Sitzungen vom 15. und 16. April 1861 einen Custosposten mit dem jShrlichen Gehalte von 400 fl,,2 worauf mit Beschluss des Landesausschusses vom 9. October d. J. der absolvirte Theologiehorer und gegenwar- tige Universitatsprofessor Eusebius Popowicz zum Gustos der Landesbibliothek ernannt wurde.^ Bei einem unzureichenden, meist bloss temporair bewilligteii Hilfspersonale hat dieser erste fachmannische Beamte der Biblio- thek mit unermlidetem Fieisse die Neugestaltung derselben in mustergiltiger Weise durchgeflihrt. Das System der Aufstellung wurde im Ganzen behalten, musste jedoch im Einzelnen vielfach corrigirt und erweitert werden, WShrend die ursprQngliche Organisation der Bibliothek nur 14 Wissenschaftsclassen hatte und diese Eintheilung bis zur Uebergabe an den Landesausschuss unverSndert gebliebei> war, finden wir bereits am Schlusse des Jahres 1864, also nach ungefahr dreijahriger Organisationsarbeit, die Bibliothek in 40 FMcher eingetheilt, welche Zahl sich bis 1869 durch weitere Einschaltungen auf 43 vermehrte, * eine Organisation, welche eine Umstellung grosser Partien der Bibliothek bedingte, und * Sammtliche Angaben sind theils dem Inventar, iheils den Jahres- berichten entnommen. 2 St. Pr. 1870, S. 40. 3 „Bukowina" 1862, Nr. 93. * Und zwar laut Inventars: 1. Encyklopadie, 2. *Theologie, 3. ♦Philo- sophic, 4. *Rechts- und Staatswisscnschaften, 6. *Medicin, 6. *Kriegswissen- schaft, 7. *Oekonomie, 8. *Bau- und Ingenieurwissenschaft, 9. *Tcchnologie^ 10. *HandeIs- und Verkehrswissenschafr, 11. *Untemchts- und Erziehungs- — 30 — welche bis zum Ende des Bestandes der Landesbibliothek un- verartdert bestehen blieb. Gustos Popowicz kann somit als der SchSpfer derjenigen Organisation der Bibliothek betrachtet werden, welche dieselbe in dem Momente der Uebergabe an die Universitatsbibliothek hatte. Innerhalb eines jeden dieser 43 FMcher waren die BUcher, wie dies auch in der frQheren Periode der Fall war, alphabetisch aufgestellt und wurde der Zuwachs eventuell durch Anwendung der Bruchform in den Signaturen eingeschaltet. Die Erweiterung des Systems, sowie die Mangelhaftigkeit des von der Comit^verwaltung iibernommenen, mit der Auf- stellung correspondirenden Nominal-Fachkataloges erforderte eine voUstandige Neubearbeitung desselben, welche auch bis 186t5 durchgefiihrt wurde. ^ Die damals beabsichtigte Drucklegung dieses Kataloges ist wahrscheinlich aus finanziellen Griinden unterblieben.^ Ausser dem Nominal-Fachkataloge wurde von Gustos Popo- wicz auch ein Real-Fachkatalog, und zwar zunachst in Buch- form angeiegt.3 Da sich jedoch die Unzweckmassigkeit dieser Form bald herausstellte, wurde derselbe in Zettelform neu angelegt und bis 1870 ungefahr iiber zwei Drittheile der Biblio- thek in Stand gesetzt.** wissenscbaft, 12. *Bibliologie, 13. *Mathematik, 14. *Naturwissenschaft, 15. *Geographie und Staiistik, 16. Geschichte, 17. Geographische und histo- rische Kartenwerke, 18. *Literarwissenschaft, 19. *Sprachwissenschaft, 20. *Sty- listik, 21. *Sch6ne Kunst, 22—36. Classische und belletristische Literatur mit 14 Unterabtheilungen, wovon drei in den Jahren 1865 und 1866 eingeschaltet wurden; 36. Jugend- und Volksschriften, 87. Journale, 38. Tages- und Ge- legenheitsbroschOren, 39. *Kunstfertigkeiten und Spiele (1869 eingeschaltet), 40. Miscellanea, 41. Rumdnische Gesammtliteratur, 42. Ruthenische Gesammt- literatur, 43. Bucovinensia. » Jahresbericht fOr 1861 — 1. August 1865, LEA. 2 Das. Fasc. Ill, Nr. 3 u. 4 und Fasc. I, Nr. 3. 3 LEA. Fasc. Ill, Nr. 3. Dieser dreibSndige Katalog befindet sich noch in dem Archive der Universitatsbibliothek. * Und zwar Ober diejenigen Facher,. welche in Anmerkung * der vor- hergehenden Seite mit einem Sternchen versehen sind. Seit dem Jahre 1871 wurde wohl an der Fortsetzung dieses Kataloges gearbeiiet, es wurden jedoch keine neuen Facher in Stand gesetzt. — 31 — Das Princip dieses Kataloges war die alphabetische An- ordnung der Zettel nach gewissen dem Inhalte entnommenen Realwortern, deren schematische Uebersicht jedem Fache vor- angesetzt wurde. Beide in jeder Beziehung correct geflihrteKataloge befinden sich gegenwartig in dem Archive der UniversitUisbibliothek. Zu den von Gustos Popowicz durchgefUhrten Organisations- arbeiten gehoren ferner:^ 1. Die Eruirung und Wiedereinbringung einer ganzen Reihe von Werken, welche in den letzten Jahren der Comit^- verwaltung ohne Vormerkung hinausgegeben worden waren.^ 2. Die Revision und Berichtigung des Biicherinventars ge- legentlich der im Jahre 1863 vorgenommenen Scontrirung der Bibliothek. 3. Die Reduction des von der frliheren Verwaltung liber- nommenen Standes ungebundener BQcher auf ein Minimum. 2929 Bande wurden bis 1865 eingebunden. 4. Die Verfassung eines Kataloges der Doubletten und der opera incompleta. 5. Ein mit grosser Miihewaltung hergestellter voUstSndiger Ausweis der in der Bibliothek aufgestellten unvollstSndigen Werke.3 Das Personale, welches dem Gustos Popowicz am Beginne seiner Amtsthatigkeit zu Gebote stand, war ein Kanzlist des Landesausschusses „zur Aushilfe wahrend der Lesestunden und und fQr grossere SchreibgeschSfte". ^ SpSter erschien die Auf- nahme eines Diurnisten nothwendig, es wurden jedoch darauf bis Ende 1863 im Ganzen nur 141 fl. 66 kr. verausgabt.^ Im Jahre 1864 war ein Diurnist durch 285 Tage beschaftigt, seit 1865 ist ein standiges Diurnum in das Praliminare aufgenommen worden.^ 1 Jahresbericht fQr 1861 — 1. August 1865 w. o. 2 Ein (wiederholter) OfFentlicher Aufruf vom 7. Februar 1863 zur Zu- rOckstellung entlehnter BOcher beiindet sich in den LAA. 1863, Nr. 96. ^ Dieser Ausweis befindet sich noch in den LBA. * LBA. Fasc. I, Nr. 1. 5 St. Pr. 1864, S. 205. « Das. 1865, S. 75 ff., vgl. das Praliminare far 1866, das.. S. .70. — 32 — In der Sitzung des Landtages votn 28. October 1869 wurde ein Scriptorsposten mit dem Jahresgehalte von 500 fl. systemi- sirt^ und erfolgte die Besetzung mit Decret von 13. December desselben Jahres.^ Nachdem Gustos Popowicz am 20. September 1869 und wiederholt am 14. Februar 1870 seine Resignation eingereicht hatte,^ wurde mit Decret vom 23. Februar 1871 der damalige Lehr- supplent und gegenwartige Universitatsprofessor Johann Sbiera zum Gustos ernannt^ und fand die Uebergabe der Bibliothek vom 1. April bis 16. Juni 1871 statt.^ Der neue Gustosposten war mit einem Jahresgehalte von 800 fl. systemisirt und fanden seither wiederholte Regulirungen der Gehalte der Bibliotheks- beamten statt.^ Die Stellung des Gustos war eine viel beschranktere, als dies in mancher Beziehung fiir das Gedeihen der Anstalt erfor- derlich gewesen ware. Derselbe war nicht berechtigt, BQcher nacheigenemErmessenanzukaufen, ausgenommenGompletirungen und Gontinuanden.*^ Auch durfte er keine Schenkungen, auch nicht solche einzelner Blicher, annehmen, sondern hatte darQber allsogleich dem Landesausschusse zu berichten.^ Die Verausgabung des flir Bticheranschaffungen und Buch- binderarbeiten ausgeworfenen Fonds stand nicht dem Gustos zu, sondern es lag die gesammte Geldgebahrung dem Landes- ausschusse ob. Ueber Anschaffungen entschied eine Enquetecommission, ^ welche aus literarisch hervorragenden oder in Folge ihres Berufes massgebenden Pers5nlichkeiten zusammengesetzt wurde. 1 Das. 1869, S. 370. 2 LB A. Fasc. XL 3 Das. Fasc. Ill, Nr. 12. 4 Das. Fasc. X[. 5 Das. Fasc. VII. 6 St. Pr. 1870, S. 40 ff., 43, 70, 8», 90; 1871, S. 116 flf., 122, 132; 1876, S. 105. 7 LB A. Fasc. I, Nr. 16. 8 Das. Nr. 17. 9 St. Pr. 1873, Anh. I, S. 8; 1874, Anh. X, S. 7. — 33 — Zu der im Jahre 1874 eingesetzten Enquetecommission wurden eingeladen: ^ Otto Freiherr von Petrino, Dr. Constantin Tomaszczuk, Gymnasialdirector Stephan Wolf, Gewerbeschul- director Johann Wessely, Landesadvocat Dr. Alexander Zotta und Landesausschuss-Secretar Anton Zachar. Eine ,, Instruction fur die Geschaftsbehandlung der Biblio- theksangelegenheiten*' liegt in einem vom Bibliotheksreferenten, dem Landesausschussmitgliede Rudolf von Ferro, verfassten Entwurfe ddo. Janner 1870, in den Landesausschuss-Acten vor,2 doch hat dieser Entwurf keine praktische Bedeutung erlangt. Die Benlitzung der Bibliothek war in derPeriode der Landes- ausschussverwaltung in vielfacher Beziehung eine ausgedehntere, als in der ersten Periode. Auf Grund einer neuen Leseordnung^ wurden bereits im Jahre 1861 die Lesetage von den bisherigen zweimal wochent- lich auf dreimal wochentlich (Dienstag, Donnerstag, Samstag von 3 — 7 Uhr Nachmittags) erweitert. Im Jahre 1866/67 hat Gustos Popowicz aus freiem Antriebe die Lesestunden auf alle Werktage von 3 — 6 Uhr Nachmittags erweitert, welche Aenderung vom Landesausschusse anerkennend genehmigt wurde.^ Hinsichtlich der Entlehnung der BQcher wurden im Jahre 1868 die bisherigen Bestimmungen dahin abgeandert, dass auch Entlehnungen ohne Caution zulassig wurden. Dieser Begunsti- gung wurden theilhaftig: Die Lehrer und Professoren offent- licher Anstalten, die Mitglieder und Conceptsbeamten des Landes- ausschusses, der Bibliothekscustos und diejenigen Personen, welche vom jeweiligen Leiter des Landesausschusses die Bewil- ligung hiezu erhielten.^ » LBA. Fasc. I, Nr. 18, vgl. LAA. 1875, Nr. 318, Enquete-Commissions- sitzung vom 4. October 1873. 2 (Fasc. XVII) 1870, Nr. 999. 3 Ein gedrucktes Exemplar dieser Leseordnung befindet sich in den LBA., vgl. LBA. Fasc. I, Nr. 1, * LBA., Jahresbericht fQr 1866/67 und Erledigung desselben. 5 Das. Fasc. I, Nr. 6. 3 — 34 — In Folge dieser Neuerungen ist im Jahre 1868 eine neuer- liche Redaction der Leseordnung nothwendig geworden.^ Ueber die Beniitzung im Lesesaale wurde ein fortlaufendes Lesejournal geflihrt,^ in welches jeder Leser seinen Namen und den Titel des beniitzten Werkes einzutragen hatte. Die hier folgende den Jahresberichten entnommene^ Statistik der Beniitzung erhebt also den Anspruch auf voUstSndige Ge- nauigkeit: Im Jahre BenOtzung im Lese- locale Entlehnungen Falle Zahl der Bande Individuen Zahl der Bande Zu- sammen Zahl der Bande 1861—1862 1863 1864 1865 1866 1867 1868 1869 1870 1871 1872 1873 1874 742 1419 867 1132 1353 2396 4246 4518 3646 3712 5232 4912 6638 1484 2838 1734 2264 2706 4792 8492 9086 7292 5974 7729 7988 8494 64 77 87 98 96 112 111 92 120 78 98 1094 1286 1508 2236 1804 2562 2599 2540 2182 2152 1554 1625 1202 2678 4124 I 3242 || 4500 li ^^^^ '! 7354 I 11091 !, 11676 I 9474 l! 8126 !; 9283 9563 I 9696 1 Zwei lithographirte Exemplare dieser Redaction befinden sich in den LBA. 2 Die Lesejournale befinden sich gegenwftrdg in dem Archive der k. k. Universitatsbibliothek. 3 Die Angaben fQr das Jahr 1871 beruhen auf den stenographischen Prolokollen 1872, Anh. I, da fOr dieses Jahr kein Jahresbericht erstattet wurde. — Im Jahre 1875 wurde die Bibliothek bereits am 15. Februar wegen bevorstehender Uebersiedlung geschlossen. LBA., Fasc. VII, Nr. 11. Zweiter Abschnitt. Die k. k. Universitatsbibliothek. 1. Griindungsgeschichte.^ Als letzter Anlass zur GrQndung der UniversitSt Czerno- witz ist die mit AUerho'chster Entschliessung vom 4. Juli 18712 erfolgte vollstSndige Polonisirung der UniversitMt Lemberg zu betrachten. Die Wlinsche des Landes, welche in einer ganzen Reihe von Pelitionen ihren Ausdruck fanden, sind jedoch Slteren Datums. Nachdem schon im Jahre 1868 im Bukowinaer Landtage die Frage der Errichtung einer Rechtsakademie in Czernowitz in Antrag gebracht worden war,^ hat der Czernowitzer Ge- meinderath in der Sitzung vom 9. December 1869 den Beschluss gefasst, sich an die Regierung mit der Bitte wegen Errichtung einer UniversitMt in Czernowitz zu wenden.* 1 Ueber die GrQnduQg der Universitat Czernowitz handeln: Jahres- bericht des k. k. Mimsteriums fQr Cultus und Unterricht far 1876, Wien 1876, S. 92 ff.; Lemayer, Die Verwaltung der dsterreichischen Hochschulen von 1868-77, Wien 1878, S. 120 fF., vgl. 116 ff ; Die Landesfeier der hundert- jahrigen Vereinfgung des Herzogthums Bukowina mit dem dsterreichischen Kaiserstaate und der Erdffnung der k. k. Franz Josefs-UniversitAt in Czerno- witz am 4. October 1876. Czernowitz 1876, S. 64 ff. 2 Lemayer a. a. O , S. 139. 3 St. Pr. des Bukow. Landtages 1868, S. 186: Antrag Pompe's; Ableh- nung des Antrages, S. 209. 4 Das. 1873, S. 44. 3* — 36 — Diesem Beschlusse folgte die Czernowitzer Handelskammer in ihrem Berichte vom April 1872 ^ und der Bukowinaer Land- tag in der Sitzung vom 9. December 1872. Letzterer hat ent- sprechend dem Antrage des Abgeordneten Tomaszczuk eine Resolution beschlossen, durch welche die Regierung ^dringend'^ angegangen wurde, „mit mSglichster Beschleunigung eine Uni- versitSt in Czernowitz zu grlinden*'^. Eine an den Landtag gerichtete Bitte der Stadt Suczawa wurde gleichzeitig mit dieser Resolution an die Regierung geleitet.^ Die Angelegenheit wurde in der Sitzung vom 22. December des folgenden Jahres (1878) von dem Landtagsabgeordneten von Kochanowski und Genossen in der Form einer Interpellation neuerdings in Anregung gebracht,* worauf der Bukowinaer Landesausschuss am 4. October 1874 ein neuerliches Memorandum in dieser Angelegenheit an den Unter- richtsminister tibersandte. ^ Endlich hat auch der Verwaltungs- ausschuss der Gesellschaft zur Forderung und Verbreitung der •wissenschaftlichen Bildung in der Bukowina eine Petition an den Reichsrath gerichtet, welche in der Sitzung vom 4. December 1874 von dem Abgeordneten Tomaszczuk eingebracht wurde. ^ Diese allseitige RUhrigkeit in der Bukowina hangt wohl auch mit dem Umstande zusammen, dass zu jener Zeit, „wo eine allgemeine wirthschaftliche ProsperitMt angebrochen zu sein schien und auch der Staat sich leichter zu neuen Ausgabea verstand", auch an anderen Orten der Monarchic eine besonders lebhafte Agitation wegen Grlindung neuer Universitaten sich erhob, und dass auch der Reichstag sich mit diesem Gedanken ofters beschaftigte.'^ Nach mehreren vorangegangenen Resolutionen hat das Ab- geordnetenhaus in der Sitzung vom 26. Marz 1874 die Regierung 1 Hauptbericht und Statistik Gber das Herzogthum Bukowina fCir die Periode 1862—71. Lemberg 1872, S. 33. 2 St. Pr. des Bukow. Landtages 1072, S. 66 u. 276 fl. 3 Das. 1873, S. 44. * Daselbst. 5 Landesfeier w. o., S. 68. ^ St. Pr. des Abgeordnetenhauses, VIII. Session, 3. Bd., S. 3004. 7 Lemayer a. a. O., S. 108. • — 37 — ganz allgemein eingeladen, „in der nSchsten Session Vorschlage liber die Griindung einer neuen UniversitMt zu erstatten'V ^^i welchem Anlasse der Abgeordnete Tomaszczuk der Regierung empfahl, bei der Griindung der neuen Universitat die Buko- wina, und zwar Czernowitz, besonders zu beriicksichtigen.^ Am 26. November 1874 unterbreitete der Unterrichtsminister Karl von Stremayr»Sr. Maiestat den allerunterthSnigsten Vor- trag^ auf Griindung .einer UniversitMt in Czernowitz, worauf die AUerhochste Entschliessung vom 7. December erfolgte. Schon in der Sitzung vom 9. December wurde diese AUer- hochste Entschliessung dem Abgeordnetenhause mitgetheilt und die zur Ausflihrung derselben vorbereiteten Vorlagen ap- geklindigt.4 Die Einbringung selbst erfolgte am 27. Janner und am 3. Februar 1875, worauf die Gesetzentwlirfe vom Abgeordneten- hause am 13. MSrz und vom Herrenhause am 20. MSrz zum Beschlusse erhoben wurdan.^ Der GrQndungsact wurde mittels Stiftungsurkunde^ ddo. Schonbrunn am 30. September 1875 vollzogen, worauf die feier- liche Eroffnung der Universitat am Namenstage Sr. MajestUt des Kaisers erfolgte. Hinsichtlich der zu grUndenden UniversitStsbibliothek hat die Regierung. in dem Motivenberichte zu der im Abgeordneten- hause eingebrachten Creditforderung die bestimmte Erwartung ausgesprochen, ^dass das Land die vorhandene, liber 12.000 BMnde zahlende Landesbibliothek der Universiat liberlassen wird".'' 1 Das. 2. Bd., S. 1464. 2 Das. S. 1454 ff. 3 Der Vortrag selbst ist im Auszuge in dem Jahresberichte des k. k. Mini- steriums fOr Cultus und Unterricht fQr 1874, Wien 1875, Anh. B, S. XIX bis XXX abgedruckt. * St. Pr. des Abgeordnetenhauses w. o., S. 3186, 5 Das. 3. Bd., S. 3186; 4. Bd., S. 3698 (282 der Beilagen) und S. 3790 (•288 der Beilagen). Erste Lesungen S. 3770 u. 3879. Debatten S. 4603—29. St. Pr. des Herrenhauses, VIII. Session, 1. Bd., S. 577. (Beilagen 180, 181 u. 189.) 6 Vollstandig abgedruckt in Lemayer a. a. O., S. 130, und Jahresbericht des Min. f. Cultus u. Unterricht fOr 1875, S. III. 7 St. Pr. des Abgeordnetenhauses, VIII. Session, Beilage-Bd. 1, Nr. 288. J — 38 — • Mit Bezug darauf hat auch der Budgetausschuss des Ab- geordnetenhauses in dem Berichte vom 16. Februar 1875 erklSrt: ^ErfUllt sich diese Erwartung, woran man nicht zweifeln darf, dann ist der kiinftigen UniversitStsbibliothek ein hochst ansehnlicher Grundstock gegeben". ^ Diesen ausgesprochenen Wtinschen gemass hat das k. k. Bukowinaer LandesprSsidkim mit dem Schreiben vom»7. April 1876, Z. 286, an den Landesausschuss ,das Ersuchen gestellr, bei dem Landtage zu beflirworten und zu erwirken: 1. Dass die Landesbibliothek der Universitfit Czernowitz Qberlassen, und 2. dass die Benlitzung der zur Unterbringung der Landes- bibliothek gewidmeten Raumlichkeiten auf die Dauer der nachsten zwei bis drei Jahre fiir die Zwecke der UniversitStsbibliothek zugestanden werde.2 Der Landesausschuss ist in dem Berichte vom 24. April 1875 diesen Wlinschen der Regierung beigetreten und hat der Landtag in der Sitzung vom 12. Mai 1875 die Antrage des Landesausschusses voUinhaltlich zum Beschlusse erhoben.^ Die von dem Landtage genehmigten Antrage des Landes- ausschusses waren folgende: 1. Die Landesbibliothek mit ihrem gegenwartigen Blicber- bestande und Einrichtungsstlicken wird an die k. k. Universitat in Czernowitz unentgeltlich unter der Bedingung liberlassen, dass die Benlitzung der Bibliothek sowohl dem gebildeten Publi- cum, als auch den hierortigen Lehranstalten mit Beachtung der bestehenden Reglements zugestanden wird. 2. Die derzeit zur Unterbringung der Landesbibliothek im Landhause gewidmeten Raumlichkeiten werden zur Benlitzung flir die UniversitStsbibliothek auf die Dauer der nachsten zwei bis drei Jahre, d. i. bis Ende September 1877, eventuell 1878, zinsfrei liberlassen. 1 Das. Nr. 319. 2 LA A., Fasc. XVII, Nr. 2673 ex 1876. 3 Anhang XII zu den St. Pr. des Bi|kow. Landtages fOr 1876 vgL das St. Pr. der Sitzung vom 12. Mai, S. 94. — 39 — 3. Wird der Wunsch ausgesprochen, die k. k. Regierung wolle die Angestellten der Landesbibliothek, insoferne sie ihre Qualification nachweisen, im Staatsdienste unterbringen. 4. Der Landesausschuss wird beauftragt, hiernach mit der k. k. Regierung in Verhandlung zu treten und das Ueberein- kommen mit ihr abzuschliessen, sowie fur den Beschluss der Ziffer 1 die AUerhochste Bewilligung zu erbitten. 5. Der Landesausschuss wird ermachtigt, von den in der Landesbibliothek vorhandenen Doubletten die geeigneten Werke den Bezirkslehrerbibliotheken in der Bukowina zuzuwenden. Nachdem die Ueberlassung der Landesbibliothek an die zu grlindende UniversitStsbibliothek mit Allerhochster Entschlies- sung vom 26. August 1875 genehmigt worden war/ wurde in Gemassheit des Absatzes 4 des obigen Landtagsbeschlusses am 30. November ein Uebereinkommen^ zwischen der k. k. Staats- verwaltung und dem Landesausschusse abgeschlossen, worauf die factische Uebergabe der Landesbibliothek am !?• December in Angriff genommen und der Uebernahmsact am 22. December von den beiderseitigen Functionaren unterzeichnet wurdei Nach der im JMnner 1876 nach den Katalogen, beziehungs- weise Verzeichnissen, vorgenommenen Zahlung war der Blicher- bestand der Landesbibliothek folgender: 1. Nach dem Nominal-Fachkataloge (zugleich Standorts- katalog) 10.408 BMnde, 3143 Hefte, zusammen 13.651 Volumina; 2. die in diesen Katalog noch nicht aufgenommene, jedoch zum grSssten Theile bereits inventarisirte Hormuzaki'sche Schenkung, 963 Bande, 263 Hefte, zusammen 1226 Volumina; 3. die in den Nominal-Fachkatalog gleichfalls noch nicht aufgenommene und auch noch nicht inventarisirte Mustazza'sche Schenkung, 466 Bande, 128 Hefte, zusammen 594 Volumina; 4. die in dem Jahre 1875 bis Nr. 103 inventarisirten, in den Nominal-Fachkatalog noch nicht aufgenommenen Werke: 88 Bande, 85 Hefte, zusammen 173 Volumina. 1 LAA. Fasc. XVII, Nr. 2673 ex 1875. 2 Vollstandig abgedruckt in Beilage B zum Anh. I der St. Pr. des Bukow". Landtages 1876 und in Grassauer's Handbuch fOr Osterr. Universitats- und Studienbibliotheken, Wien 1883, S. 298 ff. — 40 — Der Totalbestand der Bibliothek in dem Momente der Uebergabe bezifferte sich somit auf 11.925 Bande und 3619 Hefte, zusammen 15.544 Volumina. War in dieser Weise mit der Schenkung derLandesbibliothek fQr die zu griindende UniversitMtsbibliothek ein recht ansehn- licher Anfang gewonnen, so musste doch die Hauptsache aus Staatsmitteln beschafft werden. Zu diesem Zwecke wurde in dem schon mehrfach erwMhnten Motivenberichte des Unterrichtsministeriums ein auf ungefahr zehn Jahre zu vertheilender Credit von 80.000 fl. in Aussicht genommen, wovon im Extraordinarium fiir 1875 sofort ein Be- trag von 20.000 fl. eingestellt wurde. Es lag nSmlich in dem Plane der Regierung, schon fiir den Moment der Eroffnung der Universitat einen Bucherbestand von ^circa 20- bis 30.000 Werken" zu construiren. ^ Dieser Plan ist denn auch in Erfiillung gegangen, indem die Bibliothek am Schlusse des Jahres 1875 inclusive derLandes- bibliothek und des auf 3658 Volumina sich beziffernden son- stigen unentgeltlichen Einlaufes im Ganzen 31.306 Volumina zUhlte. Darunter wurden 12.257 Bande kauflich erworben. Ein besonders werthvoUer Erwerb war der Ankauf der juristischen Bibliothek des Professors Paul von Roth in Miinchen (8291 Volumina), welche vornehmlich im deutschen Rechte Und den verwandten juristischen Disciplinen liberaus reich- haltig war. Ausser der Roth'schen Bibliothek wurden im Grlindungs- jahre 1875 mehrere kleinere Bibliotheken angekauft, und zwar: Aus dem Nachlasse' des Gymnasialdirectors in Linz, Vielhaber, 689 Bande (classische Philologie und Verwandtes); aus dem Nachlasse des UniversitStsprofessors Krainz in Prag 404 Bande (Ssterreichisches Recht); von Fischhof in Perchtholdsdorf bei Wien 250 Bande (verschiedenen Inhaltes). Dazu kam noch vor der Activirung der UniversitStsbiblio- thek ein sehr ansehnliches Geschenk juridischen Inhaltes von Sr. Excellenz dem Geheimen Rathe Ferdinand von Heisler, 1 Jahresbericht des k. k. Min. f. Cultus u. Unterricht, 1876, S. 96. — 41 — 224 Werke in 427 BSnden, ferner eine aus 284 Nummern be- stehende Schenkung der Juristischen Gesellschaft in Wien. Durch diese Ankaufe und Schenkungen war vornehmlich ftir die juridischen Disciplinen gesorgt. Die allfSlligen Llicken mussten auf dem Wege dts Buchhandels ausgefiillt werden. Zu diesem Behufe wurde bereits am 26. April 1875 von Seiten des Unterrichtsministeriums mit der J. G. Manz'sclien Buchhandlung in Wien ein Vertrag geschlossen, durch welchen die glinstigsten Bedingungen erreicht wurden. Darnach verpflichtete sich die J. G. Manz'sche Buchhand- lung, neue Werke in gebundenem Zustande lediglich zu dem fiir ungebundene Biicher liblichen Ladenpreise zu liefern. Fiir neue Werke, welche in ungebundenem Zustande geliefert werden soUten, wurde ein Rabatt von 16 Procent vom Ladenpreise, dagegen fiir antiquarisch zu besorgende Werke ein Aufgeld von 10 Procent, sofern dieselben gesucht, und von 5 Procent, sofern dieselben den Katalogen entnommen wurden, vereinbart. Dabei war die Mark mit 55 Kreuzer, der Franc mit 80 Pfennige, der Schilling mit 1 Mark zu berechnen, und hatte die Zustellung sammtlicher Biicher bis Czernowitz spesenfrei auf Kosten der Buchandlung zu geschehen. Ausserdem verpflichtete sich die J. G. Manz'sche Buch- handlung freiwillig, sSmmtliche Werke ihres Verlages in je einem Exemplare, die Zeitschriften in je zwei Exemplaren der k. k. Universitatsbibliothek unentgeltlich zu liberlassen, wodurch schon in dem Grlindungsjahre eine weitere Bereicherung der Bibliothek um 449 BMnde erzielt wurde. Zur Forderung des Bestellungsgeschaftes, sowie anderer Activirungsarbeiten erfolgte die Ernennung des Verfassers gegen- wartiger Schrift (vormals Scriptor der Universitatsbibliothek in Lemberg) zum Gustos der zu grlindenden Universitatsbibliothek mit Unterrichts-Ministerialerlass vom 18. April und wurde der- selbe zur Dienstleistung nach Wien einberufen. Unter Mithilfe desselben wurden die Verzeichnisse der an- zuschafifenden Werke im Ministerium ausgearbeitet und an die Manz'sche Buchhandlung eine BestelUiste von 1374 Nummern abgegeben. — 42 — Da die Activirung der naturwissenschaftlichen Lehrkanzeln erst fiar einen spateren Zeitpunkt in Aussicht genommen war, so beschrMnkten sich die damaligen Bestellungen bloss auf die ErgMnzung der noch immer IQckenhaften rechts- und staats- wissenschaftlichen Facher, ferner auf die philosophischen, geo- graphisch-historischen und philologischen Disciplinen. Bei den meisten Disciplinen wurden die Bestellungen nach dem Beirath der Fachprofessoren der Wiener UniversitSt gemacht. Ausser dem Bestellungsgeschafte wurden bereits damals die ersten Vorarbeiten zur Herstellung eines alphabetischen Zettel- kataloges durchgefiihrt, indem der systematische, vom Eigenthiimer der Bibliothek vorgelegte Katalog der Roth*schen Bibliothek mit Zuhilfenahme interimistischer Arbeitskrafte auf Zettel abge- schrieben wurde. Dasselbe geschah mit den Bibliotheken Viel- haber und Krainz nach den zur VerfQgung gestellten Verzeich- nissen dieser Bibliotheken. Ausserdem wurden die in Wien eingelaufenen Geschenke, sowie die schon damals libernommene Fischhof'sche Bibliothek aufZetteln katalogisirt, und wurde auch von den andieManz*sche Buchhandlung abgegebenen BestelUisten ein zweites Exemplar in Zettelform verfasst, welche letzten Zettel nach Herstellung der Congruenz mit der factischen Lieferung als provisorische Katalogzettel dienten. In dieser Weise ist es moglich geworden, schon in dem ersten Momente der Activirung der Bibliothek iiber den ge- sammten Einlauf einen provisorischen alphabetischen Zettel- katolog zu besitzen. Die Aufstellung des in oben geschildeter Weise erworbenen BQchereinlaufes begann am 26, August und war in dem Rahmen einer zum grossten Theile provisorischen Aufstellung bis 4. Oc- tober soweit vollendet, dass die Beniitzung der Bibliothek durch Entlehnungen nach Hause von diesem Tage ab beginnen konnte und auch factisch begann. Der ErofFnungstag der UniversitSt kann somit auch als der Er5ffnungstag der Universilatsbibliothek bezeichnet werden. — 43 — 2. Uebersicht der Auslagen. Wie bereits erwahnt wurde, war von der Regierung fiir die zehnjahrige Periode 1876 — 84 fiir BUcheranschaffungen ein Grlindungscapital von 80.000 fl. in Ausicht genommen. Davon waren 20.000 fl. fOr das Jahr 1875 prSliminirt, fUr die folgen- den neun bis zehn Jahre eine ausserordentliche Dotation von 6000 'fl. jahrlich festgestellt. Seitdem im Jahre 1877 die Dotationen aller osterreichischen Universitatsbibliotheken (ausgenommen Wien und Prag, welche schon vordem hoher dotirt waren) von den bisherigen 4000 auf 6000 fl. erhoht wurden, trat auch die bei dieser Gelegenheit nicht erhohte Dotation der Czernowitzer Bibliothek in die Kate- gorie ordentlicher Dotationen ein. Dieftir die Jahre 1875 und 1876 prMliminirte Gesammtsumme von 26.000 fl. wurde de facto urn 2054 fl. 84 kr. liberschritten. Anlass zu dieser Ueberschreitung gab der durch das rechts- und staatswissenschaftliche Professorencollegium der neugegrlin- deten Universitat im Jahre 1876 angeregte und durch die Munificenz des Unterrichtsministeriums zustandegebrachte An- kauf der Bibliothek aus dem Nachlasse des UniversitUtsprofessors Conrad Rosshirt in Heidelberg (4681 Volumina), welche vor- nehmlich im romischen und canonischen Recht, ferner im deutschen Staatsrecht liberaus reichhaltig war und die Roth'sche Bibliothek in willkommener Weise ergSnzte. Seit dem Jahre 1877 trat die Gebahrung mit dem An- schafTungsfonde in normale Bahnen, indent seit diesem Jahre die Jahresdotation der Bibliotheksverwaltung zur VerfQgung gestellt wurde. Dieselbe wird ausser ftir Blicheranschaffungen im engeren Sinne auch fiir Buchbinderarbeiten, ferner fiir Frachten, Portos und Correspondenzen, sofern dieselben auf die Vermehrung des BQcherstandes Bezug haben, verwendet. Ausser der ordentlichen Dotation gehoren in diesen Fonds auch die Matrikeltaxgelder, deren jahrliche Hohe zwischen 100 und 150 fl. schwankt, und aus welcher Quelle in den Jahren 1877—1884 in den Anschaffungsfonds 979 fl. 60 kr. eingeflossen sind. Schliesslich sind durch den Verkauf einiger Doubletten, Maculatur u. dgl. bisher 57 fl. 14 kr. eingelaufen. 44 Diesen Einnahmen gegeniiber gestalten sicb die Ausgaben in dem abgelaufenen Decennium folgendermassen : Im Jahre Biicher- kaufe Buch- binder- Arbeiten Frachten, Portot etc. ft. kr. kr. kr. 1875 1876 1877 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 Roth*sche Bibliothek inclusive Spesen*) Fischhofsche Bibliothek inclusive Spesen Krainz*sche Bibliothek . . . . Vielhaber'sche Bibliothek inclu- sive Spesen loco Czernowitz verausgabt . Durch das k. k. Ministerium fOr Cultus und Unterricht an die Buchhandlung J. G. Manz aus- gezahlt Rosshirt'sche Bibliothek inclusive Spesen loco Czernov^riiz verausgabt . . Summe der Ausgaben in den beiden GrOndungsjahren ^) Summe der Ausgaben 1876—84 4765 613 400 634 16060 2386 2998 26639 4637 4877 4914 6266 6259 6282 6489 6180 67436 79 166 40 1000 73 1167 1371 1084 1161 813 848 816 621 911 8794 43 68 226 248 202 166 47 61 32 41 48 33 61 861 21 34 1 Der Preis dieser Bibliothek gestaltet sich de facto etwas geringer, well in der betreffenden, bei der k. k. Landesregierung eingesehenen Rechenlegung tlber den Transport, auch mehrere gleichzeitig angelangte, nicht in diese Rubrik gehdrige Sendungen einbezogen wurden. 2 Obige ZifFern wurden den RechenbQchern der k. k. Landesregierung entnommen, da die meisten Auslagen der Jahre 1876 und 1876 direct von dem k. k. Unterrichtsministerium bestritten wurden und die Notificirung der- selben an die k, k. Universitatsbibliothek nicht in alien Fallen erfolgte. — 45 — Durch Zusammenfassung aller drei Rubriken erhalten wir die Gesammtsutnme von 77.091 fl. 58 kr., welche in dem De- cennium 1875—84 auf Bucheranschaffungen inclusive Einband und Verfrachtung verausgabt wurde. Mit dieser ZifFer ist jedoch die Summe der fUr den ge- sammten Bibliotheksapparat verausgabten Betrage keineswegs erreicht. Abgesehen von den fQr die erste Einrichtung der Bibliothek verausgabten Summen, welche aus dem allgemeinen Investirungsfonde der Universitat bestritten wurden, wurden in den ersten zwrei Jahren 3263 fl. 63 kr. auf Regieauslagen veraus- gabt, worunter die Diurnen allein im Jahre 1876 eine Auslage von 1222 fl. 20 kr. veranlassten. Seit 1877 war flir Regieauslagen der jahrliche Betrag von 500 fl. ausgeworfen, welcher in der Regel Uberschritten und seit 1882 auf jahrliche 600 fl. erhoht wurde. Die zur Activirung der Bibliothek und Instandhaltung der- selben in dem abgelaufenen Decennium verausgabte Gesammt- summe IMsst sich, zum Theil approximativ, folgendermassen be- stimmen: 1. BQcheranschafifungen 77.091 fl. 58 kr. 2. Regieauslagen approximativ . . . 8.000 ,, — „ 3. Beamten- und Dienergehalte mit Abzug der erzielten Ersparnisse approximativ . . 65.000 ,, — ,, 4. Einrichtung approximativ .... 5.000 „ — „ Summe 155.091 fl. 58 kr. Das Ordinarium der Universitatsbibliothek fiir 1885 ist folgendes: 1. Jahresdotation flir Biicheranschaffungen 6.000 fl. — kr. 2. „ flir Regieauslagen . . 600 „ — „ 3. Beamten- und Dienergehalte .... 7.750 „ — „ 4. Aushilfen und Remunerationen . . . 200 „ — „ Summe 14.550 fl. — kr. — 46 — 3. Blicherbestand. Der BQchereinlauf des abgelaufenen Decenniums war fol- gender: m Jahre Binde Hefte Blatter 1875 & 1.306 — — 1876 9.779 401 34 1877 3.668 399 44 1878 3.616 367 11 1879 2.560 388 18 1880 2.512 457 45 1881 3.426 460 3 1882 1.999 538 15 1883 2.722 533 10 1884 2.823 584 — Summe 64,411 4.127 180 Nach der Kategorie des Einlaufes gestaltet sich derselbe folgendermassen : Art des Einlaufes BSnde Hefte Blatter Durch Kauf erworben ^ Landesbibliothek nach dem Stande vom 31. De- cember 1876 Geschenke von Privaten und gelehrten Instituten Geschenke der k. k. Behdrden Pflichtexemplare, Bukowinaer Drucke Durch Tausch der Doubletten, numerischer Ueber- schuss Summe . . 26.164 15.371 12.419 10.004 340 123 1979 651 1425 67 68 88 21 64.411 4127 180 Der Begriff des Bandes ist bei dieser Berechnung gleich- bedeutend mit Stlick, Volumen, so dass auch kleine Schriften, sofern dieselben ein fUr sich bestehendes Ganze bilden, als Bande gezahlt werden; daher auch die Reduction der in der Landesbibliothek als Hefte gezahlten kleinen Schriften in die Rubrik der Bande. — 47 — Als Hefte werden nur unselbst^ndige Theile eines Ganzen betrachtet, welche sich mit der Zeit durch den Einband zu Banden reduciren und somit die Gesammtsumme der Bande- zahl vergrossern. Blatter sind entweder Einzelblattdrucke oder aus losen BlSttern bestehende Karten- oder Tabellenwerke. Auch diese reduciren sich unter UmstMnden zu BSnden. Diese Reductionen vollziehen sich jedes dritte Jahr bei Gelegenheit der in diesen ZeitrMumen stattfindenden Biicher- revisionen. Nach dem Jahresberichte fur 1884 war der Biicherbestand am Schlusse dieses Jahres: 64.967 BSnde, 1655 Hefte (drei- jahriger Bestand) und 25 Blatter. Mit approximativer Hinzuzahlung des bisherigen Einlaufes des laufenden Jahres und durch Reduction der Hefte kann so- mit der gegenwartige Blicherbestand auf circa 67.000 Bande, beziehungsweise Stiicke, geschatzt werden. Darunter befinden sich 3400 StUck Doubletten. Unter den eriibrigenden 63.600 Unicaten entfallen circa 20.000 BSnde, also nahezu ein Drittel der Bibliothek, auf juridische DiscipHnen, ungefahr 9000 Bande auf Geschichte und Geographie, ebenso- viel auf Sprachwissenschaft inclusive Literaturwissenschaft und Autoren, gegen 4000 Bande auf Nalurwissenschaften, 2500 BSlnde auf EncyklopMdien und Akademieschriften, 2500 BSnde auf Medicin, 1500 Bande auf Theologie und Kirchengeschichte, 1400 Bande auf Philosophie, 800 Bande auf Mathematik, 800 BSnde auf rumMnische Gesammtliteratur, 6000 Bande auf son- siige DiscipHnen und circa 6000 Stiicke auf Programme der Mirtelschulen und UniversitMten. Aeltere Handschriften besitzt die Bibliothek keine, von handschriftlichen Aufzeichnungen jlingeren Datums sind 30 Stiicke vorhanden. Incunabeln (bis 1500) besitzt die Bibliothek 15 Stiicke, ausserdem einige seltenere Drucke aus dem Beginne des sech- zehnten Jahrhunderts. Von den auf Blicheranschaffungeh im ganzen Decen- nium verausgabten 67.435 fl. 73 kr. entfallen auf: — 48 — Rechts- und Staatswissenschaften .... 16.733 fl. 95 kr. Sprachwissenschaft incl. Literaturwissenschaft und Autorcn 14.209 „ 68 „ (darunter 6678 fl. auf classische Philologie) Gcschichte und Hilfswissenschaften . . . 11.735 „ 32 „ Naturwissenschaften 11.687 „ 06 „ Mathematik 3.180 „ 17 ,, EncyklopSdie, Akademieschriften und nur ge- legentlich gepflegte Fficher 3,019 „ 85 „ Bibliographie und Bibliothekswisscnschafc 1.950 ,, 35 ,, Philosophic 1.949 „ 48 „ Geographic und Kartenwerke 1.726 „ 93 „ Theologic inclusive Kirchengeschichte . . 1.242 „ 94 „ Summe 67.435 fl. 73 kr. Die geringe Ziffer, welche flir Theologie verausgabt wurde, erkl^rt sich dadurch, dass die theologische Facultat eine eigene Facultiitsbibliothek besitzt, daher auf diesem Gebiete nur soJche Werke angeschatft werdcn, welche in genannter Bibliothek fehlen Oder als Hilfswerke fQr Gcschichte und das c^nonische Recht bcn5thigt werden. Es wlirde zu weit ftthren, wollten wir ia diese Darstellung auch nur cine sehr gcdrllngte Bibliognjphj^ $Qlcher Werke nufnehmen, welche in das Gebiet werthvotUr Krwt^rbungen ge- hi5ren. Es dlirfte aber nicht uninteressant s«^it\